CSD 2017 in Leipzig - Rückschau

Rückschau des KReisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig

17.07.17 –

Als jährlicher Teilnehmer am CSD rief der bündnisgrüne Kreisverband die Menschen in Leipzig dazu auf, am Samstag, den 15.07.2017, ab 14 Uhr auf den Marktplatz zu kommen und Solidarität zu zeigen mit der LSBTI*-Community. Kreisvorstandsmitglied Martin Biederstedt führt dazu aus: "Jeder und jede von uns ist mit der LSBTI*-Community verbunden oder kommuniziert mit ihr, sei es durch Freunde, Familienangehörige oder als Mitglied unter Gleichgesinnten."

Der Leipziger CSD 2017 steht unter dem Motto "Stop hate". Der bündnisgrüne Kreisverband hat mit seiner Veranstaltung zum Thema Rechtspopulismus in der LSBTI*-Community dieses Motto aufgegriffen und mit interessierten Leipziger*innen im Neuen Rathaus diskutiert. Auf Einladung von Bündnis 90/Die Grünen führte der Berliner Kulturwissenschaftler Jan Schnorrenberg in die Strategien u.a. der AfD und der darin verorteten AHO (Homosexuelle in der AfD) ein. Schnell stand an diesem Abend im Neuen Rathaus zu Leipzig fest: es gibt einen Rechtspopulismus in unserem Land, der sich auf vielfältige Weise gegen Menschen der LSBTI*-Community und ihre Lebensentwürfe richtet.

Dass u.a. mit der Öffnung der Ehe für alle auch ein gesellschaftlicher Wandel in der Bundesrepublik dokumentiert wird, leugnen diese Bewegungen schlichtweg und mit einer sehr aggressiven, herabwürdigenden Wortwahl. Ziel der Rechtspopulisten ist es, LSBTI*-Familien den Hetero-Familien unterzuordnen, Diskriminierungen gegen Einzelpersonen zu verharmlosen und LSBTI*-Bildungsarbeit sowie Antidiskriminierungskampagnen durch Verschwörungstheorien zu diskreditieren und deren Finanzierungen zu unterbinden. Eine neue Strategie ist das Einsammeln von Mitgliedern der LSBTI*-Community durch das Schüren von Ängsten gegenüber dem Islam, den man als die größte Gefahr für homosexuelle Menschen einseitig darstellt. "Schwule und Lesben, Transsexuelle* oder Intersexuelle* in die islamophobe Ecke zu schieben oder sie mit islamophoben Gedanken für eigene Zwecke anzulocken, lehnte die Debattenrunde heute gänzlich ab" so Veranstaltungsmoderator Martin Biederstedt.

In der Diskussionsrunde war die Meinung zu all diesen rechtspopulistischen Methoden eindeutig. Martin Biederstedt vom Bündnis 90/Die Grünen Leipzig fasst zusammen: "Wir stellen uns klar gegen diese Strategien, werden sie, wo es nur geht, entlarven und lassen uns auch die historischen Errungenschaften der politischen Queerbewegung weltweit von ihnen nicht kleinreden oder umdeuten. Nur so kann es uns gelingen, zu verhindern, dass Rechtspopulisten wie die AfD/AHO die Kontrolle gewinnen über die Festsetzung und Ausgestaltung von Normen des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft. Die Solidarität innerhalb der Strukturen der LSBTI*-Community, die die Rechtspopulisten zerstören wollen, ist gefragter denn je und unser höchstes Gut."

Mit Kathrin Darlatt vom Leipziger CSD-Organisationsteam konnten die Besucher*innen an diesem Abend über mögliche Störszenarien auf dem CSD seitens Rechtspopulisten sprechen. Froh war die Runde zu hören, dass Leipzig hier im Rahmen seines Straßenfestes selbst noch kein Ziel von Angriffen durch Rechtspopulisten wurde. Da sich das Organisationsteam aus Vereinen, Initiativen, Selbsthilfegruppen, Studierendenvertretungen, engagierten Privatpersonen sowie aus Künstler*innen zusammensetzt , bestehe lt. Frau Darlatt eine ausgeprägte Fachlichkeit und Kenntnis aller Beteiligten und damit eine hohe Wahrscheinlichkeit, auch thematische Einmischungen von Rechtspopulisten früh zu erkennen und u.a. durch Ausladungen zu verhindern.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Leipzig begrüßt auf diesem Weg nochmals den verbindlichen Stadtratsbeschluss, dass die Stadt Leipzig sich öffentlich und dauerhaft zum CSD bekennt und sich für den reibungslosen Ablauf der jährlichen CSD-Woche zwischen Neuer Messe und dem Cospudener See einsetzt.

GRÜNE Mitglieder mit Regenbogenflagge auf dem Augustusplatz zum Leipziger CSD - Fotograf: Martin Biederstedt